Lange Zeit hatte man Thomas Lüttich in der deutschen Pool-Billard-Szene vermisst. Im vergangenen Jahr feierte der ehemalige Bundesligaspieler bereits sein viel beachtetes Comeback und nun rund zwölf Monate später auch seinen ersten großen Turniererfolg.
Die Berlin Masters an Pfingsten waren auch 2016 mit 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern restlos ausverkauft und damit ein voller Erfolg. Das Gruppensystem mit bis zu sieben Einzeln zieht die Leute magisch an und wenn auch das Turnier in der Breite nicht so hochklassig besetzt ist wie andere, erfüllt es seinen Zweck doch absolut.
Mit der Endrunde der Top 64 gingen die Berliner Masters am Pfingstsonntag dann endgültig in die heiße Phase. Eine Besonderheit, die das Turnier seit jeher auszeichnet, ist die Wahl der gespielten Disziplin. Der Gewinner des Ausstoßens durfte wählen, wobei 8-Ball nur äußerst selten gespielt wurde. Gerade in der Endphase, als es dann um die größeren Sportfördergelder ging, fiel die Wahl immer öfter auf 10-Ball und ab dem Viertelfinale wurde dann nur noch diese Disziplin gespielt.
Überraschend war sicherlich das frühe Ausscheiden von Sascha Tege (Babelsberg), Andreas Roschkowsky (BC Oberhausen) und Tobias Bongers vom PBC Kamp-Lintfort, die sich allesamt im Achtelfinale aus dem Turnier verabschieden mussten. Zur gleichen Zeit schied auch Kristina Schagan (BC Oberhausen) aus, doch mit Rang neun gelang der 27-jährigen ein überragendes Ergebnis.
Nicht so weit vorne – nämlich im Viertelfinale - hatte man Bastian Sikora, Adnan El Boualiti und den Berliner Lokalmatadoren Steffen Breitkopf erwartet. Besonders El Boualiti gelang mit dem Sieg über Ex-Nationalspieler Sascha Tege ein echter Coup. Letztlich konnte sich von den dreien nur Breitkopf für das Halbfinale qualifizieren, in dem er dann aber vom späteren Sieger Thomas Lüttich eine 6:0-Lehrstunde erteilt bekam. Im zweiten Semifinale machte es Altmeister Martin Poguntke gegen Marco Dorenburg vom PBC Altstadt mit 6:1 ähnlich deutlich.
Während Lüttich auch im Finale an seine vorangegangen Leistungen anknüpfte, konnte Poguntke nicht mehr dagegenhalten und gratulierte seinem Gegenüber nach knapp neunzig Minuten Spielzeit zum verdienten 7:2-Finalerfolg.
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